Wohl der berühmteste, weit über die Grenzen seiner Heimat bekannteste Siebenbürger Sachse, Prof. Dr. Hermann Oberth (*1894 in Hermannstadt + 1989 in Feucht bei Nürnberg), einer der Väter der Weltraumfahrt, ist mit dem Nürnberger Raum eine tiefe Bindung eingegangen: Für mehr als zwei Jahrzehnte war sein Wohnsitz Feucht bei Nürnberg, wo er seinen Lebensabend verbrachte und Ende 1989 im hohen Alter von 95 Jahren starb. Genialer Denker und Wissenschaftler von höchstem Rang hat Hermann Oberth schon in den zwanziger Jahren als junger Physiker die Grundlagen der wissenschaftlichen Astronautik und Raketentechnik geschaffen (1923: Die Rakete zu den Planetenräumen, 1929: Wege zur Raumschiffahrt), war auch Lehrer des legendären Erbauers der amerikanischen Saturn 5-Rakete, mit der erstmals 1969 Menschen zum Mond unterwegs waren und dort landeten, Wernher von Braun, arbeitete mit diesem am amerikanischen Raumfahrtprogramm in Huntsville und trat 1960 in den Ruhestand. In seinem Wahlheimatsort Feucht, wo er das Hermann-Oberth-Museum mitbegründete, widmete er sich hauptsächlich philosophischen Fragen, sowie solchen der praktischen Nutzung der Weltraumfahrt (Nachrichtensatelliten, Wetterforschung und Klimaerkundung mittels Weltraumkörpern, Rettungsdienst aus dem All, Weltraumspiegel zum Auffangen von Sonnenenergie, Verlegung von umweltbelastenden Industrieanlagen in den Weltraum, effektive Nutzung der Windenergie, parapsychologische Studien u. a. m.). Professor Oberth, vielfach geehrt und ausgezeichnet, Träger des großen Verdienstkreuzes mit Stern der Bundesrepublik Deutschland, hat sich Zeit seines Lebens zur Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen bekannt und hat bei seinen Geburtstagsfeiern in Feucht in den 70er und 80er Jahren auf die Ständchen der siebenbürgisch-sächsischen Blaskapelle aus Nürnberg nicht verzichten wollen.
Homepage: www.oberth-museum.org