Sonntag, 11. Februar, 13:00 Uhr
Der Nürnberger Fastnachtzug wurde erstmals urkundlich Anno 1397 erwähnt und wurde seitdem – mit Unterbrechungen – jährlich veranstaltet. Im Laufe der Zeit hat er einige Veränderungen erlebt.
Ziel des Fördervereins Nürnberger Fastnachtszug ist der Erhalt dieser Tradition, auf dass dieser schöne Brauch auch weiterhin stattfinden kann.
Das Haus der Heimat und der Kreisverband der Siebenbürger Sachsen Nürnberg sind dieses Jahr beim 620. Fastnachtzug mit 2 Gruppen aus Siebenbürgen vertreten:
– die Urzeln unter der Leitung von Doris Hutter und das
– Ochsengespann mit Winteraustreibung unter der Leitung von Annemarie und Hans Wagner.
Aufstellung und Zugbeginn ist in der Bayreuther Straße am Stadtpark. Um 13:00 Uhr ist Startschuss: es geht über den Rathenauplatz durch das Laufer Tor, am Laufer Schlagturm vorbei durch die Innere Laufer Gasse, weiter über Theresienplatz und Theresienstraße. Über Fünferplatz, Obstmarkt und Spitalgasse über die Museumsbrücke, durch die Königstraße und Kaiserstraße. Am Ende über den Josephsplatz und durch die Vordere Ledergasse, bis sich der Zug schließlich am Saturn auflöst.
Über viele Zuschauer, die uns anfeuern, würden wir uns freuen!
Der „Ochsenlauf“
Dieser Brauch wurde am Aschermittwoch in mehreren Gemeinden in Nordsiebenbürgen aufgeführt. Er diente im übertragenen Sinne dazu, den Winter zu vertreiben und das Land für das Frühjahr vorzubereiten. Allen voran laufen im Zug die Schneemänner bzw. -frauen, welche von Hexen gejagt werden, die den Winter vertreiben sollen.
Gefolgt werden diese von einem „Ochsengespann“ geführt vom „Altknecht“, bestehend aus 10 -12 Männern und Burschen der Nachbarschaft und Jugendlichen in ihren weißen Gewändern, die mit bunten Bändern und Schellen bestückt sind und als Ochsen eingespannt den Pflug, den der Bauer lenkt, ziehen. Auf dem Pflug steht ein Pärchen, Peter und Gretchen genannt, welche, sich an den Händen haltend, die Freude ausdrücken, dass der Winter vertrieben wurde und bald das Frühjahr kommt.
Ein Ochsentreiber spornt das Ochsengespann mit der Peitsche, die er immer wieder schnalzen lässt, zu Höchstleistungen an. Zwei Sämänner laufen hinterher und streuen das Saatgut für das Frühjahr aus (in unserem Fall sind es Süßigkeiten und Konfetti).
In Siebenbürgen war das Saatgut Spreu, welches, wenn man nicht aufpasste und ein Fenster oder eine Tür offen ließ, schon mal in der guten Stube landete. Am Pflug war eine Vorrichtung angebracht, welche dazu diente, Treppen auszuhebeln, wenn der Hausherr nicht mit einem Krug Wein oder einer Spende rausrückte. Es konnte schon passieren, dass ein Geizkragen seine Treppenstufen bei der Nachbarschaft einsammeln musste.
Die Vogelscheuchen haben die Aufgabe, die Saatkrähen zu vertreiben. Der Finanzmann (Frack und Zylinder) treibt den Sold in Naturalien ein (früher waren es Eier und Speck, welche später beim Feiern verzehrt wurden). Die Zigeunerinnen schleichen sich heran um zu betteln und lesen schon mal die Zukunft voraus. Die blau-rot kostümierten „Läufer“ sorgen für gute Laune und auch schon mal dafür, dass sie Ihren Spaß mit den Zaungästen treiben…. Früher mussten die vorlauten Kinder für ihr loses Mundwerk büßen.
Hahn, Henne, Küken und sonstige Tiere schmücken unseren Zug aus und stellen den nahenden Frühling auf dem Bauernhof dar, wie neues Leben wächst und gedeiht – der Frühling kommt bald!