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Die Agnethler Urzeln in Franken waren von der Nachbarschaft Herzogenaurach adoptiert und durch begeisterte Teilnehmer erweitert worden.
In Agnetheln wurde im Mittelalter ein heidnischer Brauch von den handwerklichen Zünften übernommen, bei dem durch Lärm und grausige Masken böse Geister bzw. der Winter vertrieben werden sollten. Die furchterregenden Gestalten beschützten die Bruderschaftsladen, die von den Gesellen fortgetragen wurden. 1689 wurde im Marktflecken Agnetheln zum ersten Mal der „Mummenschanz der Zünfte“ als Vorgänger unserer Urzeln erwähnt. Die Urzeln haben einen eigenen Gruß: „Hirräii!“ und werden immer wieder versuchen, Zuschauer mit der Peitsche einzufangen, um mit ihnen ein Tänzchen zu machen. Damit erweisen sie dieser Person Ehre.
Die Idee des ersten Auftritts in Herzogenaurach hatte Georg Hutter 1999. Am Faschingsdienstag auf dem Marktplatz in Herzogenaurach brachten sie sich seither neben dem traditionellen Knallen und Reifenschwingen auch durch Büttenreden von Doris Hutter ins Faschingstreiben der Stadt ein. Inzwischen machen sie die Umgebung Herzogenaurachs unsicher: Herta und Reinhold Burkart gaben ihnen in Weisendorf im Rahmen des „Gaudiwurms” ab 2004 eine vielseits geschätzte Plattform und Brigitte und Gerhard Berner das Quartier.
20 Jahre Urzelparaden in Franken
Ab 2001 präsentieren sich die Urzeln als Gruppe bei Umzügen in Franken. Zünftig beim ersten Mal in Nürnberg mit der Nürnberger Blaskapelle und Einkehr im Haus der Heimat zum Urzelkraut. 2003 stellten sich die Urzeln beim Kinderfasching des Bürgervereins Nürnberg vor, wobei Thomas Hoss (11) wie ein Großer knallte und Sabine Herberth (12) den Reifen schwang. Sie und die damals 18-jährige Gitte Henning waren danach bis 2009 unsere verlässlichen Reifenschwingerinnen, begleitet am Akkordeon von Christian Fuss und Reinhold Burkart. 2004 liefen die Urzeln erstmalig in Weisendorf, wo sie seither regelmäßig im Haus von Brigitte und Gerhard Berner zum Urzelkraut einkehren, und eroberten erstmalig 2009 auch die Zuneigung der begeisterten Zuschauer im mittelalterlich geprägten Wolframs-Eschenbach.
Für das zehnjährige Jubiläum 2011 entwarf der damals 22-jährige Robert Roth das Logo fürs Jubiläums-T-Shirt und verpasste dem Urzel als Partenzeichen an der Maske das siebenbürgische Wappen. Die 20-jährige Yvonne Roth, machte im gleichen Jahr beim Nürnberger Fastnachtszug zum ersten Mal als Reifenschwingerin mit. 2012 hatten die Urzeln in Franken zum ersten Mal die Ehre, den Nürnberger Fastnachtszug anzuführen! 2013 lief das erste Mal der Senegalese Pape mit.
2015 fand zum ersten Mal in Nürnberg ein gemeinsamer Umzug der Urzeln in Franken mit jenen aus der Agnethler Breasla Lolelor statt, was erstmals zur stattlichen Zahl von 110 Urzeln führte. Erstmals wurde dabei auch die Kürschnerkrone präsentiert, die die Lole aus Agnetheln mitgebracht hatten.
2017 präsentierten sich die Urzeln zum ersten Mal in Hilpoltstein, wo sie eine neue Tradition begründeten: das traditionelle Einkehren mit Urzelkraut im Haus von Karin und Dietmar Roth. Und sie ernteten viel Zuspruch auch bei ihrem ersten Umzug in Thalmässing. 2018 beteiligten sie sich zum ersten Mal in Pleinfeld und in Greding und am Heimattag in Dinkelsbühl auf der Bühne im Großen Schrannensaal. Die Urzeln aus Franken schauspielerten nämlich bei der Brauchtumsveranstaltung Hier, eh, det Mariechen dånzt! (Text und Regie: Doris Hutter)
Die Reifenschwingerinnen Ute Schuster und Yvonne Roth waren die letzten zehn Jahre atemberaubende Hingucker zwischen den knallenden Urzeln in der Parade. Souverän schwangen sie ihre gefüllten Weingläser zu den traditionellen Akkordeonklängen von Alfred Untch und Reinhold Burkart, gelegentlich auch Steffen Schulze und Hans Depner.
Und dann gingen die Urzeln aus Franken zum ersten Mal fremd! 2019 stiegen sie ins Flugzeug, um in Thessaloniki zusammen mit den Lole aus Agnetheln die Uferpromenade unsicher zu machen. Gemeinsam sangen sie für das griechische Fernsehen das Siebenbürgenlied.
Als 2020 Corona schon in einigen Ländern wütete, war Franken bis Ende Februar absolut frei von Covid 19. Schließlich hatten die Urzeln in Hilpoltstein, Wolframs-Eschenbach, Nürnberg und Weisendorf genug Lärm gemacht und knallend die Luft virenfrei gehalten. Und wenn wir nun im Jahr 2021 nach 20 Jahren eine Urzellauf-Pause einlegen, dann haben wir sie uns redlich verdient! Hirräi!
Doris Hutter, im Jahr 2021
Kontakt:
Urzeln in Franken
Doris Hutter
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90473 Nürnberg
Tel. 0911-8002639
doris.hutter (ät) hausderheimat-nuernberg.de