Derzeit leben im Großraum Nürnberg schätzungsweise rund 20.000 Siebenbürger Sachsen.
Ein beträchtlicher Teil davon in der fünfhunderttausend Einwohner zählenden nordbayerischen Metropole mit vielschichtiger fast tausendjähriger Vergangenheit.
Diese Stadt ist für viele unserer Landsleute – getreu dem Motto „Heimat ist dort, wo wir gemeinsam unterwegs sind“ – seit Jahren Heimat geworden und wir entfalten hier auch vereinsmäßig ein reges kulturelles Leben.
Die Siebenbürger Sachsen gelten als gut integrierte Neubürger der Stadt Nürnberg und möchten mit ihren vielfältigen Aktivitäten einerseits ihrer Freude Ausdruck verleihen, Bürger dieser Stadt sein zu dürfen und sich andererseits als Teil der kulturellen Vielfalt dieser Stadt auch in der Öffentlichkeit entsprechend präsentieren.
Seit Kriegsende bis 1950 sind 12.750.000 Deutsche als Heimatvertriebene in Deutschland aufgenommen worden, darunter etwa 250.000 aus Rumänien. Seit 1950 sind knapp 3 Millionen deutsche Aussiedler hinzugekommen. Die Stadt Nürnberg war mit ihrer Durchgangsstelle für Aussiedler (eingerichtet am 12.12.1960, aufgelöst und umgewandelt in eine Landesaufnahmestelle Bayern 1994) für mehr als 90% der seit 1950 bis zum 31. Oktober 1993 in die Bundesrepublik ausgesiedelten 406.453 Deutschen aus Rumänien (davon etwa 55% Siebenbürger Sachsen) das „Tor zur Freiheit“ gewesen.
Ursachen dafür, dass gerade die Frankenmetropole Nürnberg so viele Aussiedler beherbergt, gibt es naturgemäß einige. Einerseits ist es die große Attraktivität Nürnbergs als bedeutendes Wirtschafts- und Kulturzentrum, andererseits gibt es seit Jahrhunderten historische Bindungen zwischen Nürnberg und Siebenbürgen, schließlich hat die Familienzusammenführung viele hierher geführt.
Nach der Aussiedlung waren die hier in Deutschland entstandenen Verbände und Organisationen wesentliche Pfeiler für ein bis heute reges Gemeinschaftsleben.
Als Deutsche unter Deutschen sind auch die siebenbürgischen Aussiedler anpassungsfähig und anpassungsbereit. Dennoch benötigen sie besonders während der ersten Jahre auch Rückhalt in einer vertrauten Umwelt als Schutz gegen Entwurzelung, gegen Vereinsamung, gegen Isolation. Da dies im engeren Bekannten- und Verwandtenkreis nur begrenzt möglich ist, finden Aussiedler schon seit Beginn der 50er Jahre großen Halt innerhalb der Interessenvertretungen von Vertriebenen und Aussiedlern: den Landsmannschaften. Diese bemühen sich vorbildlich um alle Belange der Aussiedler, im Besonderen auch um Pflege und Förderung des Kulturerbes der siebenbürgischen Heimat, der Wissenschaft und Kultur der Aussiedler.
Die 1949 in München gegründete Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. hat seit 1951 im Raum Nürnberg eine Kreisgruppe, die inzwischen mit ihren mehr als 1600 (Familien-)Mitgliedern stärkste Kreisgruppe in Deutschland und Vereinsmitglied im Haus der Heimat ist. Gegründet wurde sie von einer Gruppe zupackender Landsleute.
Ihre Leitung hatte bis 1965 inne:
- Ing. Otto Lingner,
- Martin Furk,
- Pfarrer Johann Mökesch
und ab 1965
- Rudolf Mild (1965-1981),
- Harry Binder (1981-1984)
- Horst Göbbel (1984-2004)
- Inge Alzner (2004-2016)
- Annette Folkendt (seit 2016)